Über dieses Thema lässt sich super streiten. Ich persönlich verwende schon immer fast nur jpgs.
Vorteile:
- sie sind deutlich kleiner als RAWs, besonders die Fuji 25 MB-Klötze. Das verringert den Speicherbedarf und lässt ggf. Auch schnellere Bildfolgen zu
- ich archiviere die "Roh"jpgs und dann die bearbeiteten. Wichtig ist hierbei nur noch einmal am Schluss als jpg speichern, Zwischenspeicherungen kompressionsfrei als tiff oder psd. Ich vermute und hoffe, dass diese jpgs auch in ein paar Jahren noch von allen gängigen Programmen unterstützt werden, bei herstellerspezifischen RAWs habe ich da meine Zweifel
- jpgs werden quasi von allen Programmen unterstützt, die irgendwas mit Bildern zu tun haben, für die Raws braucht man immer Spezialsoftware oder sehr gute Bildbearbeitungsprogramme
Nachteile:
- jpgs erlauben nur eine Bildbearbeitung mit 8 Bit. Ich persönlich bin damit aber bisher gut klargekommen. Bei Naturfotos gibt es oft feine Farbübergänge (Blumen, Gefieder, Fell), ich konnte dabei bisher keine Nachteile feststellen.
-jpgs sind durch Kompression verlustbehaftet. Wenn man sie "Fine" aufnimmt und nur noch einmal nach der EBV mit der niedrigsten Kompression speichert, halte ich auch diesen Nachteil für vernachlässigbar. Ich habe mit der S5 ein Bild gleichzeitig als RAW und jpg fine abspeichern lassen. Das RAW dann in tiff umgewandelt und beide in Photoshop geöffnet. Nun das eine als neue Ebene in das andere eingefügt und den Verrechnungsmodus auf Differenz gestellt. Alle gleichen Bildanteile werden dann schwarz, die unterschiede sieht man weiß. Ich persönlich finde die Unterschiede, die sich aus der jpg Kompression ergeben recht gering und nehme sie deshalb bewusst in Kauf. Eine Anmerkung noch zu dem Test, beim Übereinanderlegen waren zuerst deutliche Unterschiede sichtbar. Zufällig habe ich aber bemerkt, dass sie sich durch minimales Verschieben der oberen Ebene stark verringern lassen. Die jpgs der S5 scheinen also minimal versetzt ggü. den RAWs zu sein, warum auch immer!?
- RAWs lassen sich leichter und besser korrigieren, wenn bei der Aufnahme Fehler gemacht wurden (Belichtung, Weißabgleich...) geringere Abweichungen kann man aber auch aus jpgs gut ausgleichen, ganz besonders mit den neueren Adobe Programmen.
Wann habe ich den nun in der Vergangenheit trotzdem RAW benutzt? Vor allem um bei der S3 die fehlende Spiegelvorauslösung zu umgehen. Wenn ich bei Makros unter diffusem Licht gefahrgelaufen bin, längere Verschlusszeiten als 1/45s zu erhalten, habe ich bewusst 1-2 Blenden unterbelichtet, um kürzere Zeiten zu erhalten und dies später bei der RAW-Entwicklung ausgeglichen. Mit der S5 und SVA ist das kein Thema mehr.
Weiterhin hatte ich meine Grundaufnahmen für die DRIs in RAW gemacht, um sie alle gleich entwickeln zu können, aber wenn man alle Automatismen inkl. Weißabgleich abschaltet kann man auch darauf verzichten.
Seit man nun auch noch jpgs in Adobe Camera Raw bzw. Lightroom bearbeiten kann, kann man hier nun auch problemlos den Weißabgleich nachjustieren... was früher ja nur den RAWs vorbehalten war.
Mein Fazit, wenn ich mit einer Kamera mit SVA arbeite, ein wenig darauf achte, dass die Aufnahmen einigermaßen korrekt belichtet sind und auch noch eine leistungsfähige EBV-Software habe, kann ich persönlich für meine Einsatzzwecke auf RAW verzichten. Das muss aber jeder selbst für sich und seine Bildverwendung entscheiden.
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