Optischer Aufbau: Linsen / Glieder
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16 / 12 (2 ED glass elements, 3 aspherical lens elements)
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Naheinstellgrenze
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0.5m
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Filterdurchmesser
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72mm
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Abmessungen: Durchmesser x Baulänge
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77 x 96.5mm
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Gewicht
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560g
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An diesem Objektiv scheiden sich die Geister. Die einen bezeichnen es "liebevoll" als "Flaschenboden", "Suppenzoom" oder "Glasscherbe", die anderen sind von ihm begeistert. Ich zähle mich zu der zweiten Gruppe. Man muss sich nur klar überlegen was erwarte ich von diesem Objektiv.
Vorteil Handling: Das 18-200er ist für mich mein ideales Allround-Objektiv. Um es zu ersetzen bräuchte man entweder:
- 2 Zooms (17-55er und 70-200er) Diese Variante kostet 5mal soviel und ich bezweifele, dass sie optisch auch 5mal besser ist
- 2 Zooms (18-55er und 55-200) Diese Variante kostet nur 2/3 des 18-200, bietet optisch aber keine nennenswerten Vorteile und hat keinen VR
- oder ein ganzes Heer von Festbrennweiten
Bei allen Alternativen muss man mehr schleppen (Gewicht und Taschengröße) und ist nicht so schnell und flexibel. Wenn ich erst ein Objektiv wechseln muss, geht mir vielleicht manches Motiv durch die Lappen. Das 18-200er ist deshalb für mich der ideale Begleiter beim Sonntagsspaziergang, beim Familienausflug, bei der Familienfeier, bei Veranstaltungen...
Bliebe die Frage nach der optischen Leistung. Auch hier muss man einfach realistisch an die Sache herangehen. Es gibt einen Grundsatz, der grob betrachtet stimmt: Ein Zoom hat eine schlechtere Abbildungsleistung als eine Festbrennweite und je größer der Zoombereich, desto schlechter ist die optische Leistung eines Objektives.
Wenn ich nun also Vergleichsbilder mit meinem 60er Micro mache ist ganz klar wer hier deutlich gewinnt. Das 18-200er ist weniger scharf und brilliant, vignetiert und verzeichnet mehr. ABER das ist quasi Äpfel mit Birnen verglichen! Ich halte die optische Leistung des 18-200er für seinen großen Zoombereich für sehr gut! Mag sein, dass mancher Profi andere Anforderungen stellt, aber für meine Zwecke (z.B. Abzüge bis 30x45) reicht die optische Leistung völlig aus. Außerdem muss man sich mal überlegen, ob es realistisch ist, mit der 200% Ansicht auf Abbildungsfehlersuche zu gehen. Natürlich kommt es auch auf die Motive an. Wenn ich viel Architektur fotografiere ist das Objektiv weniger geeignet, da hier die Verzeichnung mehr auffällt. Was aber nicht heißt, dass das nicht auch geht. Notfalls kann man per EBV ja auch noch entzerren.
Fotografiert man Landschaft, Natur oder Personen, sind kleinere Schwächen in der optischen Leistung meist überhaupt nicht wahrnehmbar. Es ist eine Sache, was man beim Fotografieren von Testbildern feststellen kann und eine andere was auf „normalen“ Fotos davon wirklich stört.
Ich war schon immer ein Benutzer von Superzooms. Mein erstes war zu analogen Zeiten das 28-300 von Tamron. Mit diesem war ich auch sehr zufrieden und habe es noch ca. 1 Jahr an der Fuji Finepix S2 Pro benutzt. Durch den Crop fehlte mir nur der Weitwinkel. Deshalb wechselte ich bei Erscheinen auf das 18-200er Sigma. Dieses zeigte aber recht deutlich die Schwächen seiner optischen Leistung. Deshalb bin ich dann ebenfalls sofort nach Erscheinen zum Nikkor gewechselt und bin hoch zufrieden. Ohne irgendwelche Testcharts fotografiert zu haben, bin ich der Meinung, dass das Nikkor um Welten besser ist, besonders im unteren Brennweitenbereich.
Das 18-200 VR ist mein erstes Objektiv mit Bildstabilisator. Und ich bin ehrlich gesagt erstaunt was dieser leisten kann. Es ist möglich mit 200mm bei 1/20s scharfe Bilder zu machen, wobei da auch noch genügend verwackelte sind, bei 1/60s ist dies aber nahezu nicht mehr der Fall. Wunder kann der VR auch nicht bewirken, aber ich halte ihn für einen weiteren Pluspunkt für dieses "Allround-Objektiv". Sie sind herzlich eingeladen sich in meiner CI-Galerie z.B. die Greifvögel oder die DRIs anzuschauen, um sich selbst eine Meinung zu bilden wie gut oder schlecht diese „Scherbe“ wirklich ist! http://www.galerie.camera-info.de/showgallery.php?cat=500&page=1&ppuser=314
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